Sonntag, 21. April 2013

15 - Retrospektive (1 Jahr später)

(Vorherige Kapitel: Kapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5aKapitel 5bKapitel 5cKapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13, Kapitel 14)

In diesem vorerst wirklich letzten Beitrag möchte ich noch einmal eine Art Rückschau starten, vor allem im Hinblick auf weitere Entwicklungen in der von mir beschriebenen Regie und deren Auswirkungen.


In Kapitel 13 bereits habe ich auf die Notwendigkeit hingewiesen, auf elektronische Art und Weise die letzten Korrekturen der Raumantwort vornehmen zu müssen.

Bislang hatte ich diese Korrekturen über Plugins im Monitor-Ausgang meiner DAW erreicht. Das hat den Vorteil, dass ich beim Arbeiten mit der DAW das tatsächlich gemischte Signal nur als "Dummy" ausspielen kann (oder in eine analoge Konsole / einen analogen Summierer oder eben in anderes Outboard-Gear), während die Korrektur der Abhörwege tatsächlich nur im Abhörweg selbst arbeitet.

Das Ganze hat aber zwei entscheidende Nachteile:

  1. Jedes Abhören MUSS zwangsläufig über die DAW stattfinden. Aber was ist, wenn man einfach "nur mal so" einen Song über ein anderes Tool ausgeben will? Oder (noch viel schlimmer in meinem Fall, da ich Songs nicht auschließlich in meiner normalen DAW mastere) was ist, wenn ich eine ganz andere Software benutzen muss? Wenn's ganz hart kommt, kann ich die zur Korrektur verwendeten Plugins hier gar nicht einbauen. Und dann? Dann is' nix mit Korrektur... Sehr blöd!
  2. Die Korrektur ist begrenzt auf die Leistungsfähigkeit und Genauigkeit der verwendeten Plugins. Nun verwende ich für hyper-genaue "chirurgische Eingriffe" in das Frequenzbild sehr gerne ausschließlich extrem genaue Plugins der Firma VB-Audio, die großartige Arbeit machen. Null komma null-null Färbung und das bei unglaublich genauen Einstellmöglichkeiten und extremen Einstellmöglichkeiten, wenn gewünscht. Um eine vernünftige Korrektur eines Raumes herzustellen, sollte man aber schauen, dass man so viele EQ-Bänder wie möglich verwendet (natürlich nur die, die Sinn machen, aber da wird einem die Messanalyse des Raumes schon sehr krass zeigen, wohin die Reise geht).
So oder so: So genau wie eine Korrektur von speziell hierfür vorgesehenen Hardware-Geräten kann man es nicht mit Plugins machen. Daher habe ich mich - wie damals schon mal angekündigt - im Nachhinein für den Einsatz eines APEQ2 pro DIO entschieden von der Firma Conneq. Das ist ein Faltungs-EQ, was es besonders spannend macht: Lässt man nicht die automatische Korrektur, die das Teil mit der mitgelieferten Software auch beherrschen würde, sondern nimmt man die Korrektur manuell vor (wie es sich gehört ;-) ), kann man Schritt für Schritt bzw. Layer für Layer (weil man die bereits korrigierten EQ-Settings ja jeweils "mitnimmt") unglaublich dezidierte Korrekturen vornehmen.

Heraus kommt dann eine Raumantwort über das gesamte Frequenzspektrum zwischen 20 Hz und 20 kHz, die so aussieht, wie in der folgenden Grafik.

Genauer geht es wirklich nicht. Der Raum ist mit dieser Korrektur sowas von präzise linear, ohne dabei "tot" bzw. übermäßig abgedämpft zu klingen, das kann man sich kaum vorstellen. Das muss man gehört haben! Dank der ausgefeilten Konzeptionierung durch Fritz Fey und seine Firma Studioplan ist es gelungen, in einem Raum, der nicht gerade der größte ist, ohne weitere spürbare Einbußen bei der Grundfläche eine tierisch lineare Raumantwort zu generieren. Die Verkürzung und damit "Bändigung" der Raumantwort an sich haben wir mit den Bauten hinbekommen, die letzten kleinen Ausreißer im Frequenzbild übernimmt in diesem Fall also der APEQ2 pro DIO. Damit ist der Raum absolut konkurrenzfähig.

Es sind auch schon so einige hervorragende Arbeiten dort entstanden. Wer möchte, kann sich ja mal die Seite:

www.sound-room.de

anschauen. Dort finden Sie alle Werke (auch ältere). Sie können ja mal hören,, wie sich die Akustik und damit auch die Leistungfähigkeit in Sachen Mixe und Mastering verbessert hat.

Viel Spaß!

Ihr Volker Sterneman.

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